Bestattung

Bestattung

Sie haben einen Menschen verloren, mit dem Sie verbunden waren. Vielleicht können Sie im Augenblick gar nicht fassen, was geschehen ist. Vielleicht ist auch ein langer Weg mit Leid und Schmerz zu Ende gegangen. Die letzten Momente eines Menschenlebens zu begleiten, geschieht auf ganz unterschiedliche Weise. Auch wenn es nicht leichtfällt, an einem Sterbebett zu sein, hilft Sterbenden schon allein die Anwesenheit eines nahestehenden Menschen, die vertraute Stimme, das Halten der Hand, ein Gebet wie zum Beispiel der 23. Psalm. Auch wenn es so aussieht, als würde der oder die Sterbende nichts mehr wahrnehmen, vieles davon wird ihn oder sie noch erreichen.

Toten das Geleit zu geben, ist ein wichtiger Schritt in der eigenen Trauer. Dabei sollen jedoch nicht Verzweiflung, Angst oder Schrecken die Oberhand behalten. Wir Christen glauben, dass das Leben, wie Gott es will, weiter reicht, als wir es erkennen können. Deshalb stehen die evangelische Trauerfeier und die Bestattung im Zeichen der Hoffnung auf Gott, der neues Leben schenkt, wie er es uns in Jesus Christus gezeigt hat: Es gibt es Raum für Trauer und Klage über den erlittenen Verlust, das Leben des oder der Verstorbenen wird in angemessener Weise zur Sprache kommen und in Schriftlesung und Predigt wird die bergende Liebe Gottes bezeugt. 


Was ist als Erstes zu tun?

Das von Ihnen ausgewählte Bestattungsinstitut wird sich um die organisatorischen Dinge der Bestattung kümmern, in einer Großstadt wie München ist manches anders als auf dem Land oder wie man es von früher her kennt. Bitte setzen Sie sich deshalb bei einem Trauerfall baldmöglichst mit uns in Verbindung – am besten schon bei der ersten Besprechung mit Ihrem Institut. Dort stellt man gerne den Kontakt zum Pfarramt her.

Ihr Gemeindepfarrer wird mit Ihnen ein persönliches Gespräch führen, um die Trauerfeier vorzubereiten. Dabei können Sie über alles sprechen, was Sie bewegt. Erzählen Sie aus dem Leben des, der Verstorbenen. Sie helfen damit, die Trauerfeier möglichst persönlich zu gestalten. Vielleicht wissen Sie ein Bibelwort, das dem, der Verstorbenen wichtig war. Dies kann Grundlage für die Traueransprache sein. Manchmal kann es hilfreich sein, sich an der Trauerfeier aktiv zu beteiligen.

Musik setzt viele Gefühle in Bewegung. Wählen Sie ein oder zwei Stücke für die Trauerfeier aus. Auf jedem Friedhof ist die Einspielung von CD möglich, auf Ihren Wunsch hin können auch Musiker engagiert werden.

Ablauf der Bestattung

Bei der Trauerfeier ist durch städtische Vorgaben die Zeit in der Friedhofshalle oftmals beschränkt (besprechen Sie auch dies mit Ihrem Bestattungsinstitut). Nach dem ersten Teil in der Trauerhalle gibt die Trauergemeinde der, dem Verstorbenen das letzte Geleit. Am Grab wird der Sarg oder die Urne in die Erde gelassen. Für viele ist das der schwerste Augenblick der Beerdigung. Doch wie ein Same neues Leben hervorbringt, kann das Einsenken der sterblichen Überreste ein Bild für die Gewissheit neuen Lebens sein. Mit dem dreimaligen Erdwurf wird an die Vergänglichkeit („Erde zu Erde“) und zugleich an das ewige Leben erinnert. Diesen Brauch nehmen dann die Trauergäste am Ende der Bestattung auf. Nach einem Moment der Stille und des persönlichen Abschiednehmens können eine Blume, Blütenblätter oder etwas anderes als Zeichen der Verbundenheit ins Grab gegeben werden.

Für Menschen mit Gehbehinderungen sind der Weg zum Grab und dann auch das Stehen am Grab schwierig. Man kann über die Friedhofsverwaltung eine Fahrtmöglichkeit zum Grab wie auch dort eine Sitzgelegenheit organisieren. Bitten Sie Ihr Bestattungsinstitut dabei um Hilfe.

Erdbestattung oder Urnenbeisetzung?

Immer mehr Menschen bestimmen bereits zu Lebzeiten, in welcher Form sie bestattet werden wollen. Dies entlastet die Angehörigen, die dies ansonsten kurzfristig entscheiden müssen.

Der Termin für eine Erdbestattung wird vom Bestattungsinstitut mit der Friedhofsverwaltung festgelegt, meist liegt er innerhalb einer Woche. Bitte berücksichtigen Sie dabei, dass das Trauergespräch mit uns und die Vorbereitung der Trauerfeier Zeit benötigen.

Besteht der Wunsch nach einer Urnenbeisetzung, werden bis zur Bestattung zwei oder mehr Wochen vergehen. Die Trauerfeier kann dann entweder zusammen mit der Beisetzung geschehen, also in zeitlichem Abstand zum Todestag, oder noch vor der Einäscherung. In diesem Fall findet der Trauergottesdienst nur in der Friedhofshalle statt, die Urnenbeisetzung erfolgt dann später und meist im engeren Familienkreis.

Hat sich ein Mensch selbst das Leben genommen, dann ist der Trost, den eine kirchliche Bestattung geben kann, besonders notwendig. Wir stehen als Seelsorger an Ihrer Seite und werden in jedem Fall eine würdevolle Trauerfeier mit Ihnen zusammen vorbereiten.

Wünschen Sie als Angehörige von Verstorbenen, die nicht Mitglied der Kirche waren, die kirchliche Bestattung, so besprechen Sie dies bitte mit uns. Die Entscheidung eines Menschen, der Kirche nicht angehören zu wollen, muss ernst genommen werden, gleichzeitig wollen wir Ihrem Wunsch nach kirchlicher Begleitung gerne nachkommen. Im offenen Gespräch werden wir gemeinsam den passenden Weg finden.

Die Pfarreigemeinde erheben für die Trauerfeier keine Gebühren. Der Betrag „für die Kirche“ in der Rechnung des Institutes ist für den kirchlichen Sachbedarf. Wenn Sie Ihrer Gemeinde etwas spenden wollen, können Sie dies im Sinne des, der Verstorbenen selbst festlegen.

Trauern

Selbstverständlich begleiten wir Sie auch im weiteren Verlauf der Trauer, sprechen Sie uns jederzeit an. Denn nach der Bestattung beginnt für Trauernde noch lange nicht der Alltag. Trauer braucht Zeit.

Am Ewigkeitssonntag laden wir ganz besonders alle diejenigen ein, die im vergangenen Kirchenjahr einen Menschen verloren haben. In diesem Gottesdienst soll Gelegenheit sein, noch einmal zurückzuschauen und die Trauer in Gottes Hände zu legen. Vielleicht auch um zu erfahren, was Dietrich Bonhoeffer einmal so formuliert hat: „Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.“